Was sind eigentlich Plugins?
Plugins erweitern die Funktionalität von WordPress. Es gibt eine Vielzahl von Plugins mit den unterschiedlichsten Funktionen, da bleibt oft die Qual der Wahl, welches Plugin denn nun das richtige ist.
Eine kleine Faustregel, mit der ich ganz gut fahre: Ich schaue immer, ob das jeweilige Plugin vor kurzem upgedatet wurde (und das letzte Update nicht schon 2 Jahre zurückliegt) und wie viele Downloads das Plugin bisher hatte. So kann ich relativ sichergehen, dass das Plugin auch weiterhin supportet wird und es sich dabei nicht um eine „Eintagsfliege“ handelt.
Ich teste auch mal verschiedene ähnliche Plugins gegeneinander aus und entscheide mich dann für eines. Wichtig: Nicht mehr verwendete Plugins sollten aus Sicherheits- und Performance-Gründen immer deaktiviert und gelöscht werden!
Bei Plugins ist Minimalismus Trumpf: je weniger, desto besser. Entferne alle Plugins, die Du auf Deiner Website nicht brauchst und installiere nur Plugins aus vertrauenswürdigen Quellen (das gilt übrigens auch für Themes). Beschränke Dich hierbei auf die Plugins, die du wirklich brauchst.
Wie installiere ich ein Plugin?
Das kannst Du ganz einfach im Dashboard von WordPress erledigen. Einfach den Menüpunkt „Plugins“ klicken, Plugins suchen und „Jetzt installieren“ klicken. Du kannst auch Plugins, die Du als Zip-Datei vorliegen hast, dort hochladen. Oder ganz klassisch per FTP-Upload ins Verzeichnis „Plugins“.
Was ist mit den vorinstallierten Plugins?
Standardmäßig sind die beiden Plugins Akismet und Hello Dolly vorinstalliert. Beide solltest Du deinstallieren, denn Akismet entspricht nicht den deutschen Datenschutzbestimmungen und Hello Dolly braucht kein Mensch. Hello Dolly ist seit Anbeginn bei jeder WordPress Installation mit dabei und wenn es aktiviert ist, erscheint oben rechts im Admin Dashboard ein Zufallstext aus dem Song „Hello, Dolly“ von Louis Armstrong. Solltest Du allerdings Louis Armstrong Fan sein, steht es Dir natürlich frei, das Plugin zu behalten 😉
Was ist mit JetPack?
Beim Thema JetPack streiten sich die Geister. Einige lieben es, andere verteufeln es. JetPack ist ein Plugin mit vielen nützlichen Funktionen, das von den Entwicklern von WordPress entwickelt wurde. Wenn Du Dich für JetPack entscheidest, stelle sicher, dass Du nur die Funktionen aktivierst, die Du auch wirklich brauchst.
Plugins, die ich empfehle
Backup Plugins
Backups solltest Du grundsätzlich immer machen. Bei einem Update kann mal etwas schiefgehen, im schlimmsten Fall können Hacker Deine Seite angreifen. Ich empfehle dazu die Tools BackWPup und Duplicator.
Mit BackWPup kannst Du automatisch Backups deiner Seite erstellen, mit denen Du Deine Seite dann problemlos wiederherstellen kannst. Duplicator ist ein tolles Tool, wenn Du mit Deiner Website umziehen möchtest. Du erstellst damit eine komplette Zip-Datei Deiner WordPress-Installation sowie eine Installer-Datei, die Du dann beide auf Deinen neuen Webspace hochlädst.
Auf meinen kleinen Blogs nutze ich BackWPup, auf den größeren, die nicht bei Raidboxes gehostet sind, greife ich auf ManageWP zurück.
Solltest Du bei einem Hoster wie Raidboxes gehostet sein, entfällt natürlich das Backup Plugin! Ich nutze Raidboxes auf meinem Yoga Blog und meinem Yoga Mitgliederbereich.
Security Plugins
An Security Plugins kann ich vor allem Ninja Firewall empfehlen. Ninja Firewall ist eigentlich gar kein Plugin, sondern kann viel mehr. Es ist eine echte Firewall, die sich direkt vor WordPress setzt und an der alle Zugriffe erst einmal vorbei müssen, bevor sie zu WordPress durchgelangen. Ein richtiger Türsteher, der auch wirksam vor Bots und Crawlern schützt. Die kostenlose Version enthält schon umfangreichen Schutz, in der kostenpflichtigen ist u.a. sogar ein Anti-Spam Plugin enthalten. Nachteil: Ninja Firewall ist nicht ganz einfach zu installieren, die Konfiguration ist dennoch für Anfänger geeignet, denn die Standardeinstellungen sind bereits nahezu perfekt.
Wem Ninja Firewall zu kompliziert ist, dem kann ich Limit Login Attempts Reloaded empfehlen, das Loginversuche kontrolliert und bei Bedarf blockiert. Das Plugin kann natürlich nicht mit der Funktionalität von Ninja Firewall mithalten, aber es erfüllt seinen Zweck und das besser als manches andere kostenpflichtige Security Plugin.
Auch hier gilt: bei Raidboxes kannst Du getrost auf Firewall Plugins verzichten, das liefert der Hoster schon automatisch.
Caching & Optimierungstools
Ladezeit-Optimierung mittels Caching: WP-Rocket ist für mich derzeit das beste Caching Plugin. Ausnahme: auf den Raidboxes Seiten, dort ist Caching serverseitig installiert und WP Rocket kann Dir dort bei falscher Konfiguration sogar schaden.
Auf den kleineren Blogs nutze ich das kostenlose Autoptimize zur Optimierung von CSS, JS, Bildern, Google-Schriftarten und mehr.
Anti Spam
AntiSpam Bee ist das einzige AntiSpam Plugin, das deutschen Datenschutzbestimmungen genügt, daher ist es hier das Plugin meiner Wahl und mein Ersatz für Akismet.
Social Media
Lange Zeit war das einzige Sharing Plugin, das deutschen Datenschutzbestimmungen genügt, Shariff Wrapper. Es hat außerdem noch eine tolle Zusatzfunktion, nämlich dass man Grafiken für Pinterest hinterlegen kann. Ich nutze es weiterhin auf den meisten meiner Blogs und es erfüllt dort durchaus noch seine Zwecke.
Links zu meinen Social Media Kanälen füge ich meist händisch ein, indem ich ein Menü mit Social Media Icons erstelle und dann selbst das Design per CSS anpasse. Falls Du diesen Job lieber von einem Plugin erledigen lassen willst, kann ich Simple Social Icons oder Lightweight Social Icons empfehlen.
Kontaktformulare
GravityForms nutze ich für fast alle meiner Seiten als Kontaktformular und kann es nur empfehlen. Eine gute Alternative ist Ninjaforms (kostenlos & kostenpflichtig). Lange Zeit habe ich Contact Form 7 eingesetzt und war damit auch sehr zufrieden, doch was die Funktionalität angeht, ist es doch recht eingeschränkt, kein Vergleich zu Gravity Forms.
Opt-in Forms / Lead Generation
Für Optin-Forms nutze ich fast überall Genesis eNews Extended, das seinen Zweck wirklich super erfüllt. Nachteil: es funktioniert nur mit Genesis Themes und bietet auch keine Popups.
Es funktioniert auch mit anderen Themes (getestet unter GeneratePress und Astra. Allerdings brauchst Du ein wenig technische Vorkenntnisse dazu. Ich nutze es hier im Blog in der Sidebar.
Auch mit GravityForms lassen sich tolle Optin-Formulare erstellen (stylen musst Du sie allerdings selbst per CSS).
Eine gute Alternative ist ThriveLeads, ConvertPro oder Bloom von Elegant Themes.
Auch Pagebuilder wie Elementor bieten Optin Formulare, die sich einfach über Shortcodes einbauen lassen.
SEO
Mittlerweile nutze ich auf fast allen meinen Blogs RankMath Pro oder auch SEOPress.
Früher habe ich meist die kostenlose Version von Yoast SEO genutzt, die neben Suchmaschinenoptimierung auch noch andere tolle Funktionen enthält wie Vorschaubilder und Texte für Social Media (Facebook, Twitter) anlegen, Sitemaps erstellen uvm.
Auch das schlanke The SEO Framework ist eine sehr gute Alternative zu Yoast.
Google Analytics
Früher habe ich Google Analytics händisch eingebunden, mittlerweile nutze ich Borlabs Cookie, was mir eine datenschutzkonforme Einbindung ermöglicht, denn laut EUGH Urteil vom 29.07.2019 ist ein Optin nun Pflicht.
Mit dem Plugin kannst Du auch Facebook Pixel und andere Tracker einbinden.
Gute Alternativen sind Pixelmate.
Affiliate Marketing
Affiliate Links verwalten und mit einer Kurz-URL versehen: Thirsty Affiliates. Ich benutze die kostenlose Lite Version, es gibt aber auch eine kostenpflichtige Version mit mehr Funktionen. Die in diesem Artikel mit * markierten Links sind alle mit Thirsty Affiliates maskiert.
Pagebuilder
Mein Favorit war lange Zeit der Beaver Builder, den ich weiterhin auch noch uneingeschränkt empfehlen kann. Warum ich den Beaver Builder empfehle, das kannst Du hier nachlesen.
Mittlerweile nutze ich aufgrund des größeren Funktionsumfangs oft Elementor, gehe aber langsam wieder einen Schritt zurück hin zu einem pagebuilderfreien Ansatz, mit Hilfe von Gutenberg und den Block Libraries Generate Blocks, Genesis Blocks und teilweise auch Kadence Blocks.
Eine gute Alternative ist Thrive Architect (gerade für Online Marketer sehr interessant), ich habe mich mit Thrive Themes aber nie so richtig anfreunden können. Für den Quiz Builder und Thrive Ultimatum kenne ich aber kaum gute Alternativen.
Kursplattformen und LMS (Learning Management Systeme)
Für kostenpflichtige Memberbereiche nutze ich vor allem Digimember oder Wishlistmember in Verbindung mit Digistore24 oder mit Elopage. Als Learning Management System nutze ich LearnDash.
Das war sie auch schon, meine kleine Sammlung meiner liebsten WordPress Plugins. Weitere findest Du in meinem WordPress Tools & Ressourcen Guide in meiner WebmasterLounge.
Was sind Deine Lieblingsplugins, auf die Du nicht verzichten magst?
LearnDash-CopeCart Anbindung
Hallo Martina,
klasse Inhalte – dass kann ich so nur unterstreichen!
Für die Leser, welche einen Zahlungsdienstleister wie Digistore24 oder CopeCart vollautomatisiert, kinderleicht und ohne laufende Kosten mit LearnDash verbinden wollen, kann ich das Plugin CopeDash empfehlen.
https://copedash.de/
Ich benutze es selber!
Viele Grüße aus Köln,
Chris
Hallo Chris,
danke für den Tipp – werde ich mir mal anschauen!
LG Martina
Hallo Martina,
diese Tipps waren sehr nützlich für mich (wie auch der Rest deiner Seite. Danke dafür!).
Aber wie verbindest du Digimember mit Learndash? Ich scheitere gerade daran…
Grüße aus Wiesbaden
Nicole
Hallo Nicole,
freut mich, dass ich Dir helfen konnte! Es gibt leider keine direkte Integration von LearnDash mit Digimember (wie bei anderen Memberplugins). Ich mache das so: ich lege den Kurs als „offen“ an und schütze dann die Kursinhalte über das Digimember Plugin. Als Seite nach dem Login lege ich dann eine WordPress Seite an für den Kurs und verlinke diese mit den Kursinhalten (kann man auch schön machen über die Learndash Shortcodes bzw. Gutenberg Blöcke. Digimember unterstützt als Login Seite leider nur WordPress Seiten, keine Custom Post Types. Mit dieser Einschränkung / diesem Workaround kann ich aber leben, so kann ich immerhin deutsche Zahlungsanbieter nutzen wie Digistore24 oder auch Elopage.
LG Martina
Hallo Nicole,
um LearnDash kinderleicht und vollautomatisiert mit einem deutschen Zahlungsdienstleister zu verbinden (hier CopeCart) benutze ich das Plugin CopeDash:
https://copedash.de/
Beste Grüße,
Chris
Hallo Martina.
Die Sammlung deiner Plugins habe ich teilweise übernommen, da sie einfach klasse ist.
Meine Frage… bei Google Analytics muss ich ja einen Vertrag mit Google machen? Stimmt doch oder?
Ist das bei Google Analytics Dashboard für WP auch der Fall?
Kannst du mir bitte erklären, wie ich die IP hier anonymisiere? Wenn dieses Plug-in nämlich genügt, würde ich Google Analytics deinstallieren und hätte den Ärger von der Backe.
Liebe Grüße Sabine
Hallo Sabine,
vielen Dank für Dein Lob!
Genau – Du brauchst einen ADV Vertrag mit Google, den findest Du hier: https://static.googleusercontent.com/media/www.google.de/de/de/analytics/terms/de.pdf
Ja, bei GADWP kannst Du die IP auch anonymisieren, und zwar unter Tracking-Code -> erweitertes Tracking. Außerdem hat das Plugin eine Opt-Out Möglichkeit, die Du auch nutzen solltest (unter erweitertes Tracking Support for user opt-out einstellen) und in der Datenschutzerklärung einbauen. Hier die Anleitung vom Hersteller: https://deconf.com/google-analytics-gdpr-and-user-data-privacy-compliance/
Ich hab das Plugin gleich mal in die Liste der nützlichen Plugins mit aufgenommen, danke für den Hinweis! 🙂
LG Martina